Damit sauber wirklich sauber ist

​LKW-Waschstrasse mit Osmoseanlage

Damit sauber wirklich sauber ist

19. Februar 2024 agvs-upsa.ch – Die Waschstrasse der Salzmann AG Transporte in Worb BE kann nicht nur Solo-LKW oder Fahrzeuge mit Anhänger und Auflieger  verarbeiten, sondern auch Wohnmobile. Je nach Verschmutzung sind zwar ein Waschlanzeneinsatz oder weitere Arbeiten nötig, aber nun sorgt eine Osmoseanlage für zusätzliche Sauberkeit. Jürg A. Stettler


Die 2021 in Worb BE von der Salzmann AG Transporte in Betrieb genommene öffentliche LKW-Waschanlage ist nun um eine Osmoseanlage ergänzt worden. Fotos: AGVS-Medien

Wenn wir etwas machen, dann machen wir es gründlich und nicht nur ‹halbbatzig›. Sonst lassen wir lieber die Finger davon», erläutert Lorenz Häuselmann, Inhaber und Geschäftsführer der Salzmann AG Transporte. Sein Unternehmen ist seit über 50 Jahren ein wichtiger Logistikpartner in den Bereichen Abwasserreinigungsanlagen, Industrie und Landwirtschaft und transportiert beispielsweise für das Berner Start-up Neustark AG auch biogenes CO2 dank eines LKW mit CNG-Antrieb und Biogas im Tank CO2-neutral.

Effiziente Drei-Bürsten-Anlage Auch herkömmlichen Diesel Trucks verhilft Häuselmann zwar nicht zu tieferen CO2-Ausstössen, aber immerhin einem sauberen Auftritt auf der Strasse. Denn im Firmensitz im Sonnenboden in Worb BE hat er 2021 eine öffentliche LKW-Waschanlage in Betrieb genommen, die selbst für grosse Sattelschlepper und Anhängerzüge geeignet ist. Gewaschen wird mit einer modernen Drei-Bürsten-Anlage, die speziell für LKW und zwar Solo Fahrzeuge aber auch Fahrzeuge mit Anhänger und Auflieger sowie für Wohnmobile geeignet ist. «Ich habe mir verschiedene Anlagen angeschaut und mich dann für eine Drei-Bürsten-Anlage der Steinbrückner Reinigungs technik entschieden wie wir ein KMU», ergänzt Häuselmann.

Wichtig war dem umweltbewussten Unternehmer, dass die Anlage mit einem möglichst geringen Wasserverbrauch aufwartet und trotzdem Top-Waschresultate liefert. Zudem wird das Wasser dank der eigenen biologischen Wasseraufbereitungsanlage mehrmals wiederverwendet. Pro Waschgang können so mehrere hundert Liter Frischwasser eingespart werden. Clever: Auf dem Dach der Firmenhalle und des Wohnmobilunterstan des ist zudem eine Fotovoltaikanlage mit 195 kWp Leistung installiert, so dass mit eigenem Solarstrom eine Wärmepumpe für die Heizung betrieben werden kann. Ein Gross teil der Stromproduktion wird zudem an die Parzellennachbarin, die Bahnwerkstatt des Regionalverkehrs Bern-Solothurn (RBS), geliefert.


Die Drei-Bürsten-Anlage der Steinbrückner Reinigungstechnik ist speziell für LKW und Wohnmobile geeignet.

Ergänzung um Osmoseanlage Nun wurde der ‹Worb Truck Wash› soeben um eine Osmoseanlage von KSU A-Technik AG ergänzt. «Damit können wir die wenigen Kalkflecken, die es nach dem Durchlauf durch die Waschstrasse noch gab, ausmerzen», erläutert der Chef der Salzmann AG Transporte. Denn die Osmoseanlage entfernt dank ihrer Membrane Kalk und weitere Mineralien aus dem Wasser, so dass die mit blossem Auge nicht sichtbaren Verunreinigungen nach dem Trocknen keine Flecken mehr verursachen können. «Wir sind vor gut drei Jahren bewusst ohne gestartet und wollten schauen, ob die Wasserqualität reicht. Das Wasser in Worb stammt aber aus zwei Quellen, und je nachdem, von welcher Quelle es stammt, ist es weicher oder etwas härter. Es war ein längeres Herantasten, aber inzwischen haben wir die Dosierung der Waschmittel ganz genau eingestellt, damit wir nichts verschwenden müssen», so der 43-Jährige.

Biologische Aufbereitungsanlage Es kommen ausserdem nur die eigenen Reinigungsmittel zum Einsatz, damit die biologische Aufbereitungsanlage des Spezialisten Thommen-Furler nicht plötzlich durch ein zu scharfes Felgenmittel aus dem Gleichgewicht geworfen wird. Es sei jedoch eine Illusion zu glauben, dass man mit der Portalanlage einfach über den LKW oder das Wohnmobil «fahren» könne und dann alles blitzblank sei. «In den Radkästen, hinter der Kabine und bei gewissen Aufbauten muss man selbstverständlich mit der Lanzenwäsche nach oder vorarbeiten», so Häuselmann. Vor allem bei Wohnmobilen mit PV-Anlagen und Satelliten schüsseln sei Vorsicht geboten; da könne auch nicht immer alles mit der Bürste bearbeitet werden. Für deren Dachreinigung stehe daher extra ein sicheres Rollgerüst zur Verfügung. «Bei uns wäscht man nicht selbst, sondern lässt waschen», ergänzt er. So könne er auch eine stetig hohe Qualität beim Waschen garantieren. «Und wir haben von einem Hoch schulabsolventen extra eine einfache App programmieren lassen, damit man sich ein Zeitfenster für die Wäsche reservieren kann. So lassen sich Wartezeiten vermeiden, denn 45 Minuten bis eine Stunde geht es schon, bis ein LKW wirklich sauber ist», erläutert er.


In Worb kommen nur die eigenen Reinigungsmittel zum Einsatz, damit die biologische Aufbereitungsanlage des Spezialisten Thommen-Furler nicht plötzlich aus dem Gleichgewicht geworfen wird.

Die richtigen Waschmittel nutzen Einer, der bei der Salzmann AG Transporte genau weiss, worauf er achten muss, ist Chauffeur und Wasch-Experte Stefan Blatter. Er klappt gerade die verschiedenen Spiegel ein, wirft einen letzten, prüfenden Blick auf LKW und Auflieger und startet die Anlage. Diese fährt einmal über das Gespann und misst es genau aus. Dann kommen die grossen, pink schwarzen Bürsten in Bewegung und beginnen, rhythmisch über die Front und danach am Tankauflieger entlangzukreisen. Plötzlich eilt Blatter zum Kontrollkasten und drückt kurz eine Taste. «Ich habe die obere Bürste leicht angehoben. Nicht, dass sie sich an einem Domdeckel oben auf dem Tank verheddert.»

Kurze Zeit später glänzt der Scania samt Auflieger wieder wie neu. Blatter zieht Scheiben und Spiegel noch ab und bringt die Spiegel säuberlich in die Ursprungsposition alles bereits für die nächste Tour. Lorenz Häuselmann schaut dem LKW nach und ergänzt: «Mit dem richtigen Waschmittel lässt sich viel rausholen. Sogar monatealter Flugrost ist von einer Blache entfernbar; aber das ist natürlich ein Zusatzaufwand, der extra verrechnet werden muss.» Acht bis zehn Camions am Tag reinigen die Worber. «Eine 100-prozentige Auslastung wie bei einer Autowaschanlage ist utopisch, aber wir sind recht zufrieden und haben immer mehr Kunden aus der Region, die Wert auf einen gepflegten Auftritt ihrer Fahrzeuge legen.» Besonders in der Übergangszeit oder wenn wieder einmal gesalzt werde, sei das Angebot gefragt. Er ergänzt: «Zudem kommen auch viele Wohnmobilfahrer und fahrerinnen ein spannendes Geschäftsfeld.»
Weitere Infos unter:
worb-truck-wash.ch
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