Neue Ladelösungen und Energiedienstleistungen

Pilotversuch «V2X Suisse»

Neue Ladelösungen und Energiedienstleistungen

12. Juli 2022 agvs-upsa.ch – Honda liefert für Schweizer Pilotversuch 50 Elektroautos, die dank bidirektionalen Ladens auch für die Stabilisierung der Stromnetze genutzt werden können. Insgesamt sieben Unternehmen testen mit «V2X Suisse» so erstmals innovative Wege des Energiemanagements in der Praxis. 
 
v2x_artikel_0.jpg50 Honda e sollen beim Pilotversuch «V2X Suisse» zeigen, welchen Einfluss bidirektionales Laden im Alltag hat, wie es sich bewährt und wo die Herausforderungen liegen. Quelle: Honda
 

pd/jas. Honda bringt 2023 drei weitere elektrifizierten Modelle auf den europäischen Markt, zudem will der Autohersteller auch neue Geschäftsfelder wie etwa im Bereich Energiemanagements erobern. Denn für die japanische Marke sind Ladelösungen und Energiedienstleistungen Teil eines mehrschichtigen Ansatzes für eine emissionsfreie Mobilitätszukunft. In der Schweiz liefert Honda im Rahmen des Projekts «V2X Suisse» daher 50 Elektrofahrzeuge und 35 Honda-Power-Manager-Einheiten an den Carsharing-Anbieter Mobility. Dabei wird die bidirektionale Ladefunktion des Kleinwagens Honda e genutzt, um auch Energie in das Netz zurückzuspeisen, sobald die Fahrzeuge nicht mehr genutzt werden.
 
Immer mehr Elektroautos auf Schweizer Strassen helfen zwar die CO2-Emissionen zu reduzieren, gleichzeitig bringen sie aber auch neue Herausforderungen bezüglich Stromverbrauch und Netzstabilität. «V2X Suisse» will hierfür mit vereinten Kräften Lösungen finden und hierzulande kaum vorhandenes Praxiswissen zu technischen, regulatorischen und organisatorischen Herausforderungen sammeln. Mobilitätsanbieter (Mobility), Automobilhersteller (Honda R&D Europe und Honda Motor Europe), Software-Entwickler (Sun2wheel), Ladestationen-Entwickler (Evtec), Aggregatoren (Tiko), Flexibilitätsabnehmer und Wissenschaft (Novatlantis in Zusammenarbeit mit der ETH) arbeiten dabei Hand in Hand.
 
v2x_artikel_1.jpgAndreas Schmidt, Car Division Manager von Honda Suisse. Quelle: Honda

«Es gehört zum strategischen Ziel von Honda, eine nachhaltige Gesellschaft ohne Umweltauswirkungen zu schaffen. Ein Weg dahin ist die Verbindung von elektrifizierten Mobilitätsprodukten und Energiedienstleistungen, die gleichzeitig zur «‹Freiheit der Mobilität› beiträgt und ‹die Nutzung erneuerbarer Energien ausweitet›», erklärt Andreas Schmidt, Car Division Manager von Honda Suisse. «Die Vorstellung, dass ein Honda e künftig als mobile Powerstation funktioniert, ist begeisternd.»
 
Rund 40 Mobility-Standorte werden schweizweit mit dem Elektro-Honda ausgerüstet, die bidirektionales Laden bis maximal +/- 20 kW ermöglichen. Dabei kommen zwei verschiedene Arten von Ladestationen zum Einsatz: Einerseits spezifisch für dieses Projekt entwickelte, bidirektionale DC-Ladestationen von Evtec mit doppeltem und kombinierbarem CCS-Ausgang (Combined Charging System), andererseits die von Honda selbst entwickelte Honda Power Manager DC-Ladestationen mit einfachem CCS-Ausgang. Beide sind mit Rundsteuerempfängern für die Verteilnetzbetreiber sowie mit einer digitalen Schnittstelle ausgestattet.
 
Ab September 2022 werden bidirektional ladende Serien-Elektroautos flächendeckend im Mobilitätsalltag der Menschen zum Einsatz kommen, so dass man sie auch unter unterschiedlichen Bedingungen – von ländlich bis urbaner Einsatz – testen kann. Wird ein bidirektionales Elektroauto nicht gefahren, kann es Energie zurück ins Stromnetz speisen – auf die gesamte Flotte gerechnet wären dies bis zu 60 Megawatt und somit eine grössere Leistung, als sie beispielsweise das Tessiner Pumpspeicherkraftwerk Peccia bereitstellen kann. Diese elektrische Regeleistung wird helfen, das Stromnetz zu stabilisieren, Engpässe im Verteilnetz zu minimieren und teure Netzausbauten im Verteilnetz zu verhindern, zu verringern oder zu verzögern.

v2x_artikel_3.jpgQuelle: Hyundai
 
Auch Hyundai treibt V2X-Technologie voran
Auch der koreanische Autohersteller Hyundai führt derzeit zwei V2X-Pilotprojekte in den Niederlanden und in Deutschland durch, bei denen Flotten von modifizierten Ioniq 5 mit massgeschneiderter Vehicle-to-Grid-fähiger Software ausgestattet werden. Diese ermöglicht – wie beim Schweizer Pilotversuch mit den Hondas – die Einspeisung der in der Fahrzeugbatterie gespeicherten Energie in das öffentliche Stromnetz. Als bequeme und kosteneffiziente Möglichkeit, Energie lokal zu speichern und gemeinsam zu nutzen, bietet das bidirektionale Laden zahlreiche Vorteile für Elektroauto-Besitzer, für das Netz und für die Umwelt. Die neue Elektroplattform, die Electric Global Modular Platform (E-GMP), des Hyundai-Konzern wird serienmässig über bidirektionale Lademöglichkeiten verfügen und so die Einsatzmöglichkeiten der neuen Elektromodelle vergrössern.
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